WIR BRECHEN DAS SCHWEIGEN UND GEBEN RAUM FÜR DEN OFFENEN AUSTAUSCH

Durch unsere Erfahrung als Eltern und Betroffene, begleiten und unterstützen wir Menschen rund um das Thema Essstörungen. Unabhängig von Institutionen geben wir weiter, was wir selbst gerne gewusst hätten und was wir an Unterstützung vermisst haben. Dabei leisten wir keine klassische Beratung, Therapie oder medizinische Hilfe, sondern bieten einen sicheren und vertraulichen Rahmen, in dem alles angesprochen werden darf.

Petra Zimmer

Meine Familie und ich erlebten gemeinsam mit unserer Tochter Henrike eine sehr besondere Zeit, die mehr als zwei Jahre in Therapie als magersüchtige Patientin durch drei Kliniken ging. Wir versuchten immer unser Bestes zu geben, haben mitgelitten, waren ohnmächtig vor Verzweiflung und wütend.


In dieser Zeit habe ich mir immer eine verständnisvolle Unterstützung gewünscht. Eine Person, die meine Sorgen und Ängste angenommen hätte und mit Verständnis mir Wege aufgezeigt hätte, Unterstützungen empfohlen hätte. Ich habe mir einen Raum gewünscht, in dem ich alles hätte abladen dürfen, einfach Mensch und Mutter sein durfte mit allen Gefühlen. Gespräche auf Augenhöhe, verständnis- und liebevoll und eben nicht paternalistisch, damit Zuversicht und Lebensmut wieder ins Bewusstsein kommen und gefestigt werden.

Gemeinsam mit Katrin und Marie habe ich das Netzwerk Hungrige Herzen gegründet, der inzwischen ein Verein mit weiteren Unterstützern geworden ist. Zusammen geben wir der Krankheit eine gerechte Wahrnehmung: Eine Stimme, einen Raum, wir klären auf und beugen vor.

Katrin Kadel

Als Mutter einer ehemals von einer Esstörung betroffenen Tochter weiß ich um die Gefühle und Herausforderungen, die dieser Leidensweg für die ganze Familie und das Umfeld mit sich bringt. Über mehr als 6 Jahre haben wir viele belastende, aber auch ermutigende Erfahrungen gemacht.


Geholfen hat uns vor allem das interessierte Zuhören und die Gespräche mit Familie, FreundInnen, LehrerInnen und TherapeutInnen.


Rückblickend betrachtet gibt es einige Dinge, die wir in dieser besonderen Familiensituation vermisst haben, die zur Unterstützung von Betroffenen und deren Familien hätten beitragen können. Von denen wir entweder nichts wussten oder die von institutioneller und therapeutischer Seite nicht angeboten wurden.

Hier möchte ich mit unserem Netzwerk Hungrige Herzen einen Beitrag leisten. Außerdem möchte ich für Betroffene und deren Angehörige meine Begleitung in Form von Gesprächen anbieten, die ich selbst in dieser beschwerlichen Zeit sehr geschätzt habe. Unsere Tochter konnte die Magersucht überwinden und ist heute gesund. Dafür sind wir sehr dankbar!

Nils Zimmer

Genau wie meine Mutter Petra, musste ich den schier endlosen Leidensweg meiner Schwester Henrike sowie den meiner Eltern und rückblickend auch meinen eigenen miterleben.


Nach Henrikes Tod habe ich begonnen, mich mit dieser Krankheit auseinanderzusetzen und möchte mit meinem Engagement Menschen mit Essstörungen und Angehörige auf ihrem Leidensweg begleiten. 

Sabine Mayser

Ich weiß, wie wichtig es ist, einfach nur zuzuhören, zu verstehen ohne erklären zu müssen und unmittelbar da zu sein und helfen zu können.

Marie Mayer

Manchmal ist das Leben federleicht, und manchmal bleischwer.


Und das in jedem Lebensalter. Diesen Spagat auszuhalten, fand ich in meiner Jugend besonders schwierig. Was hätte geholfen, das habe ich mich damals gefragt und frage heute meine Kinder. Schwierig! Ich habe in den letzten Jahren viel mit Kindern und Jugendlichen gemacht. Und dann denke ich, vielleicht reicht es ja manchmal, wenn da jemand ist, der zuhört, nicht bewertet, keine Ratschläge gibt, sondern einfach nur da ist, während man sich selbst sucht oder versucht, sich zu verstehen. Das ist mein Anliegen und mein Angebot.

Madeleine

Hungrige Herzen – ein Ort an dem man sich ausschließlich wohl fühlt.


Eine Essstörung ist für mich so facettenreich und individuell wie jeder einzelne Mensch. Sie kann jeden Bereich des Lebens wortwörtlich auffressen, beeinflussen oder zerstören. Die Essstörung hat mich fast 15 Jahre begleitet und ist mit mir durch viele Lebensbereiche gegangen. Vermeintlich positive Dinge in meinem Leben, wie beispielsweise Familienfeiern, Urlaube, Weihnachten, wurden zu einem Albtraum.


Therapien sind gescheitert, aus Angst Therapeuten gegenüber offen zu sprechen. Dabei sollte genau das doch Grundlage einer Therapie sein. Die Essstörung hatte mich lange im Griff und war dabei nie konstant. Sie wird immer ein Teil meines Lebens sein, aber ich werde ihr nicht mehr die Macht über mich geben.


Ich finde es wichtig, einen Raum zu haben und zu geben, in dem der Mensch gehört, respektiert und vor allem nicht verurteilt wird. Zu wissen, dass man nicht alleine ist und Menschen hat, die einem Halt geben, ist doch so wichtig. Gefühle, Emotionen und Verhaltensweisen offen aussprechen zu können, ohne verurteilt zu werden oder Angst davor zu haben, wie die Reaktion des Gegenübers sein wird, ist einfach wunderbar. Ich möchte das Netzwerk Hungrige Herzen unterstützen und ein Teil davon sein.

Herzenswunsch
Netzwerk und Unterstützer

Die Hungrigen Herzen – ein Ort an dem man sich wohl fühlt. Diesen Ort möchte ich unterstützen und ein Teil davon sein.

Madeleine | Hungrige Herzen